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Die Feiern zum Mauerfall – eine Nachlese

Wer am gestrigen 9. November fernsehen wollte musste den Eindruck bekommen, ganz Deutschland befindet sich mal wieder in einem nationalen Taumel der Wiedervereinigung. Ob dies ein weiteres Beispiel für das Auseinanderklaffen von medial inszenierter und gelebter Realität war, kann dahinstehen. Jedenfalls scheint sich dem gewissen Feingefühl seinerzeit  zum Trotz nach dem Willen der Politik und der Medien der 9. November zum wirklichen Nationalfeiertag gemausert zu haben, während man sich am 3.  Oktober schon achselzuckend fragt, was da eigentlich passiert ist. Notorische Antinationale haben den ganzen Prozess der Wiedervereinigung von Anfang an mit Skepsis verfolgt. Nicht zuletzt aus Angst vor einem Rückfall in den deutschen Nationalismus. Dabei fällt es schwer, den Mauerfall noch als Ereignis der deutschen Nationalgeschichte zu begreifen. Eine Besinnung auf die deutsche Nationalgeschichte  hätte die Partys am 9. November, dem Schicksalstag der deutschen Nation, eigentlich verbieten sollen. So achtbar die Freude über die wiedererlangte Reisefreiheit vieler Deutscher auch ist, solange die deutsche Geschichte als Nationalgeschichte begriffen wird, solange ist ihr der 9. November 1938 als Brandmal eingebrannt. Mauerfall hin oder her, kein Tag der Freude.

Die Feierlaune am gestrigen Tag scheint jene Geschichtsvergessenheit zu symbolisieren, mit der auch die Besiegten von einst heutzutage über den Sieger von damals triumphieren. Noch hatte das ahnungslose Volk bei den Feierlichkeiten gestern Gorbatschow mit ,,Gorbi, Gorbi” Rufen bejubelt, da erklärten schon die Offiziellen Gorbatschow zur historischen Figur, Schnee von gestern könnte man sagen, weil er nach eigenem Bekunden als Vertreter Putins zu den Feierlichkeiten gereist war;  und wir leben ja jetzt in einer ganz anderen Zeit. Dem Vertreter der Siegermacht von einst, der den Deutschen generös die volle Souveränität wieder geschenkt hat, zeigen wir heute die Zähne. Es war nett von dem alten Onkel, seine Truppen aus Deutschland abzuziehen, dafür rücken wir ihm heute mit der Nato auf den russischen Pelz. Das gemeinsame Haus Europas – Schnee von gestern. Gorbatschow hat völlig Recht, und er bemüht sich auch nicht, an den Tatsachen irgendwie zu seinen (russischen Gunsten) zu drehen – der Zwei-plus-vier-Vertrag sah nur den Truppenabzug Rußlands aus Deutschland vor, von dem Verbot einer Nato Ost-Erweiterung war nicht die Rede. Die Russen hatten nur nicht damit gerechnet. Pech gehabt und ordentlich reingelegt, kann man da nur sagen. So kommt der Sieger von damals nun als Gedemütigter. Aber wir haben ihm auch nichts anderes versprochen. Gorbi hatte sicher gedacht, daß er die Botschaft von damals verstanden hat, und er hatte  danach gehandelt. Aber die Botschaft war eine ganz andere. Nichts, Herr Gorbatschow, muss so bleiben, wie es ist. Und richten Sie das mal Ihrem Putin zu Hause aus, der Mauerfall ist auch ein Hoffnungszeichen für die Iraker und die Syrer – und die Ukrainer. Das eben macht ja unsere neue Weltoffenheit aus und läßt die dunklen Seiten der deutschen Geschichte vergessen.

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Zuletzt aktualisiert: 15. Nov, 13:58

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