Merkel und Sarkozy auf Attac-Kurs
Selbst das politische Establishment in Europa gerät mehr und mehr in den ideologischen Sog der Protestbewegungen. Nach Heiner Geißler schließen sich nun auch Sarkozy und Merkel regierungsamtlich der Forderung nach sofortiger Einführung einer Finanztransaktionssteuer an. Attac verfolgt damit seit Jahren die Idee, durch eine erzwungene Entschleunigung der Finanztransaktionen die Spekulation einzudämmen; und neuerdings auch, damit die Krise in den Griff zu bekommen. Dies erinnert ein wenig an das Konzept der Brüsseler Bürokratie, eine drohende Klimakatastrophe mit dem Verbot der Glühbirnen abzuwenden.
Die Vorstellung, die Spekulation sei in dem absoluten Tempo der (computergesteuerten) Finanztransaktionen begründet, verkennt gründlich das Wesen der kapitalistischen Konkurrenz. Mir fällt dazu folgende Anekdote ein, die der inzwischen verstorbene ehemalige Konzernchef von Sony, Norio Ohga, sinngemäß so auf seinen Wirtschaftsvorträgen erzählt haben soll:
Zwei Manager und ein Löwe
Zwei Manager sind in der Wüste ausgesetzt und bemerken, daß sie von einem Löwen verfolgt werden. In diesem Moment erscheint ihnen eine gute Fee und gibt jedem der beiden Managern einen Wunsch frei. Der erste Manager wünscht sich spontan ein Paar Nike Sportschuhe. Aber, fragt ihn die gute Fee, damit bist du doch auch nicht schneller als der Löwe. Das nicht, sagt der Manager, aber schneller als der Kollege.